Fertiges Substrat als Brut?

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Fertiges Substrat als Brut?

Beitrag von sp0re » Montag, 03. Oktober 2011 18:39

Hallo,

was spricht eigentlich dagegen, einen Substratblock nach der Fruchtung als Brut zu benutzen? Wenn es so einfach wäre, würde sich wohl kaum einer die Mühe machen, Körnerbrut herzustellen. Andererseits, wenn es an mangelnder Sterilität läge, nähme man eine grössere Menge, aber ein anderer Nachteil fällt mir nicht ein.

Gruss,
Daniel
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Re: Fertiges Substrat als Brut?

Beitrag von Reblaus » Montag, 03. Oktober 2011 22:13

Hallo Daniel,

bei Austern klappt das bestimmt.

Ich würde ein fermentiertes Substrat ansetzen, den Block zerbröseln und auf den neuen Block auftragen. z.B. so:
Bild

Wenn der Block nicht völlig ausgepowert oder kontaminiert ist, sollte das gehen.
Handelt es sich um einen Problemfall würde ich die selbe Technik nehmen aber in Einweckgläsern.


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Re: Fertiges Substrat als Brut?

Beitrag von Mycelio » Dienstag, 04. Oktober 2011 10:43

Hallo,

ich würde damit rechnen, daß das Mycel erschöpft und stark kontaminiert ist, also bei eventuellen Versuchen zumindest die Oberfläche entfernen.

Grüße, Carsten
Geier
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Re: Fertiges Substrat als Brut?

Beitrag von Geier » Dienstag, 04. Oktober 2011 21:08

Hallo und willkommen im Forum Daniel.

Rein theoretisch müsste das gehen. Ich benutze ja auch alte Holzstücke und "kitzle" den Pilz da wieder raus.
Zu alt dürften die Blöcke dann aber wirklich nicht sein oder aber speziell nach dem ersten Fruchten auf neues Substrat verteilt werden.
Bei Strohgemischen würde ich da aber vor dem Teilen nicht nochmal wässern. Das könnte sehr schnell schimmeln besonders wenn es warm ist und das an den Schnittstellen.

Da ein gefruchterter Block erst einmal ne Pause braucht nach der Ernte, würde ich den etwas kühler legen und etwa zwei Wochen warten. Besser nochmal einpacken in einem Müllsack. Wenn das Myzel weiter Wächst, davon was entnehmen oder alles min neuem Substrat 50 : 50 vermischen. Schätze mal das Überleben ist dann auch fiffti : fiffti.

Aber Versuch macht kluch. :wink:

Gruß Roland
Pils kann man nicht klonen.
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Re: Fertiges Substrat als Brut?

Beitrag von Reblaus » Samstag, 08. Oktober 2011 22:00

Ich kann Eure Bedenken gut nachvollziehen. Bei Seitlingen sehe ich jedoch bis Ende zweite Welle nur wenige Probleme, wenn man den Block nicht misshandelt.

Hier mal Anregungen wie das bei mir aussieht. Bei mir wird nur noch on top gearbeitet.

Als erstes wird in Gläsern eine Vorkultur gemacht.
Startmaterial entweder steril von Platte, alter Block oder mit Ausfällen direkt aus der Wildnis.

Bild
Substrat (Strohpellets mit 10 % Roggenmehl) im DTK sterilisiert.


Damit wird dann unsteriles, sauer vermentiertes Substrat, ebenfalls on top, beimpft. (Beim SHI muss ich mir noch was überlegen, da ist unsteril ungeeignet.)

Bild
Lungenseitling und Winterauster, ca. 1 Woche nach Beimpfen; Substrat (noch in Erprobungsphase: Strohpellets, 10 % Weizenmehl +Gips + Teelöffel Sauerteigpulver; ohne extra Fermentationszeit; Trockenmasse:Wasser 50:50)

Hier auch ganz interessant. Ebenfalls nach DTK-Steri on top mit Lungenseitling:
Bild
Einstreu (Chipsis) aus Vogelkäfig, grüne Stellen sind Eierkarton, roch stark nach Ammoniak aber der LS hat sich durchgekämpft.

Vorteile:

- Geht alles ohne Sterilbox
- Substratgläser kann man Einwecken (Schraubdeckel fest drauf und DTK) und auf Vorrat lagern
- Keine Körnerbrut nötig
- exponentielle Brutvermehrung möglich (Mit einem Glas kann man min. 5 neue beimpfen.)

Nachteil:

- Durchwachszeit ist länger
- evtl. nur bei Seitlingen anwendbar


Schönes WE

Reblaus
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