Hallo Lauscher,
Lauscher hat geschrieben:Ich habe vor kurzem versucht, einen Leberpilz auf Eichenholz zu klonen; leider hat er es nicht angenommen, das Myzel wuchs nur 1/10tel mm, dann stoppte es.
bei einem meiner Klone konnte ich exakt das gleiche beobachten. Da das Mycel abstarb, ohne so richtig in Kontakt mit dem Substrat zu kommen und da das Pilzstück schnell dunkel und matschig wurde, gehe ich von einer Konti im Pilzgewebe aus, also Bakterien und/oder Hefen.
Lauscher hat geschrieben:Ich fand den Leberpilz zusammen mit einem Klapperschwamm und einem Schwefelporling am gleichen Baum!
Irgendwo las ich, daß Klapperschwamm und Leberpilz oft am gleichen Baum wachsen, und daß evtl. einer der Folgezersetzer des Anderen ist. Ich spekuliere sogar, ob es eine Saprophyensymbiose sein könnte?
Daß die beiden manchmal nebeneinander fruchten, hatte ich auch gelesen. Da der Leberreischling nur Zellulose verdaut und der Klapperschwamm hauptsächlich Lignin, könnte einer die Überreste des anderen verdauen. Eine weitergehende Kooperation würde aber voraussetzen, daß die Hyphen das Holz gemeinsam besiedeln und verdauen. Ich vermute eher, daß sich die Mycelien voneinander abgrenzen würden.
Lauscher hat geschrieben:Den Klapperschwamm habe ich auch zu klonen versucht, auch er hat das Eichenholz nicht angenommen. Ich habe noch einmal ein frisches Stückchen im Wald geholt (armdicker Myzelstrang im Boden) und einen neuen Versuch auf mehreren Substraten gestartet, mal schauen, ob er davon etwas annimmt.
Seltsam, eigentlich sind Eichenspäne mit Kleie und Getreide das Standardsubstrat für den Klapperschwamm. Es sollte aber auf der trockenen Seite sein, also 60 - 65% Wassergehalt. Ich drücke dir jedenfalls die Daumen!
Gruß, Carsten