Limonenseitling auf Strohsubstrat /Komische verzweigte Fäden
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Limonenseitling auf Strohsubstrat /Komische verzweigte Fäden
Hallo zusammen,
ich habe gerade seit Jahresanfang angefangen, mich in die Speisepilzucht ein wenig einzulesen und erste Experimente gestartet. Ich war stolz meinen ersten Pilz gezüchtet zu haben: Limonenseitling aus Mycelspritze auf steriler Körnerbrut (die ist gut durchgewachsen ohne Kontis soweit ich das beurteilen konnte) und dann auf Strohpellet-Substrat (mit wenig Kalk+Gips+mit richtiger Menge kochenden Wasser übergossen).
Ich habe nun zwei (Anfänger)Fragen:
1)***********************************************
Zum einen ist komischerweise nur ein bis ggf. vielleicht zwei Gläser von vielen gut durchgewachsen. Die anderen sind stellenweise mit Mycel durzogen, vor allem oben, wo ein ca 4mm großes Belüftungsloch (mit Micropore Klebeband verschkossen) im Deckel ist.
- Kann es sein, dass ich das Substart zu viel komprimiert habe in den anderen Gläsern? Kommt das Mycel noch oder sind die reif für den Müll?
- Ist ggf ein Loch zu wenig?
- Ich hatte auch eine Test-Tüte mit Lüftungslöchern statt Glas angelegt und dort festgestellt, dass nach einem Schütteln nach ca 10 Tagen, um das vor allem an der Oberfläche gut anwachsende Mycel besser zu verteilen, alles Mycel danach weg war und bislang auch nichts weiterwächst... Habt Ihr das schonmal erlebt? Das Substrat riecht auch strohig/süsslich...
2)***********************************************
Zum anderen ist einer der Behälter (Kunstoffbehälter) sehr gut durchwachsen, hat dann Lehrbuch-mäßig Primordien gebildet; ich hab den den Deckel abgemacht und Becher in Fruchtungsumgebung gestellt (ca 22°C und um die 90%rF). Der Pilz ist super gewachsen, aber nun sieht es nach ca 4 Tagen so wie auf den vier angehängten Bildern aus. Auch meine ich, dass die Oberfläche sich verändert hat (keine Fäden mehr sondern eher körnige Struktur, ggf. eher gräulich statt weiß, was ich aber erst beim zweiten Hinsehen bemerkt habe).
Gehe ich richtig in der Annahme, dass diese verzweigten Fäden, die am Fruchtköpder runterhängen und auch am Becherrand wachsen Kontis sind? Wie hab ich die denn bekommen, obwohl das Substrat super durchwachsen war und ein starker Fruchtkörper rausgekommen ist? Oder hat das was mit Sporen oder dem Limonenseitling selber zu tun? Das wäre bei sterilem Substrat wohl nach dem Öffnen auch passiert oder? Den Limonenseitling kann man nicht mehr essen oder?
Danke für Eure Einschätzung und Hilfe!
ich habe gerade seit Jahresanfang angefangen, mich in die Speisepilzucht ein wenig einzulesen und erste Experimente gestartet. Ich war stolz meinen ersten Pilz gezüchtet zu haben: Limonenseitling aus Mycelspritze auf steriler Körnerbrut (die ist gut durchgewachsen ohne Kontis soweit ich das beurteilen konnte) und dann auf Strohpellet-Substrat (mit wenig Kalk+Gips+mit richtiger Menge kochenden Wasser übergossen).
Ich habe nun zwei (Anfänger)Fragen:
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Zum einen ist komischerweise nur ein bis ggf. vielleicht zwei Gläser von vielen gut durchgewachsen. Die anderen sind stellenweise mit Mycel durzogen, vor allem oben, wo ein ca 4mm großes Belüftungsloch (mit Micropore Klebeband verschkossen) im Deckel ist.
- Kann es sein, dass ich das Substart zu viel komprimiert habe in den anderen Gläsern? Kommt das Mycel noch oder sind die reif für den Müll?
- Ist ggf ein Loch zu wenig?
- Ich hatte auch eine Test-Tüte mit Lüftungslöchern statt Glas angelegt und dort festgestellt, dass nach einem Schütteln nach ca 10 Tagen, um das vor allem an der Oberfläche gut anwachsende Mycel besser zu verteilen, alles Mycel danach weg war und bislang auch nichts weiterwächst... Habt Ihr das schonmal erlebt? Das Substrat riecht auch strohig/süsslich...
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Zum anderen ist einer der Behälter (Kunstoffbehälter) sehr gut durchwachsen, hat dann Lehrbuch-mäßig Primordien gebildet; ich hab den den Deckel abgemacht und Becher in Fruchtungsumgebung gestellt (ca 22°C und um die 90%rF). Der Pilz ist super gewachsen, aber nun sieht es nach ca 4 Tagen so wie auf den vier angehängten Bildern aus. Auch meine ich, dass die Oberfläche sich verändert hat (keine Fäden mehr sondern eher körnige Struktur, ggf. eher gräulich statt weiß, was ich aber erst beim zweiten Hinsehen bemerkt habe).
Gehe ich richtig in der Annahme, dass diese verzweigten Fäden, die am Fruchtköpder runterhängen und auch am Becherrand wachsen Kontis sind? Wie hab ich die denn bekommen, obwohl das Substrat super durchwachsen war und ein starker Fruchtkörper rausgekommen ist? Oder hat das was mit Sporen oder dem Limonenseitling selber zu tun? Das wäre bei sterilem Substrat wohl nach dem Öffnen auch passiert oder? Den Limonenseitling kann man nicht mehr essen oder?
Danke für Eure Einschätzung und Hilfe!
Re: Limonenseitling auf Strohsubstrat /Komische verzweigte F
Das sieht irgendwie so aus, als würden die Sporen sofort auskeimen, auf dem naszendierenden Myzel weitere Sporen landen die wiederum auskeimen.
Für eine Kontamination ist das irgendwie ausgesprochen gleichmäßig und überall.
Ich als Laie tippe auf Sporen.
Für eine Kontamination ist das irgendwie ausgesprochen gleichmäßig und überall.
Ich als Laie tippe auf Sporen.

Re: Limonenseitling auf Strohsubstrat /Komische verzweigte F
Ich denke auch das es sporen sind die direkt keimen. Sieht schon sehr danch aus ! 

Alle Pilze sind essbar , manche nur einmal 

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- Neuling
- Beiträge: 2
- Registriert: Montag, 26. März 2018 10:26
Re: Limonenseitling auf Strohsubstrat /Komische verzweigte F
Hallo,
Ok danke. Dann bin ich schon mal ein wenig beruhigt. Ist das normal?
Dass die Substratoberfläche nicht mehr flauschig weiß sondern eher kompaktiert und vielleicht hellgrau erscheint ist normal?
Hättet ihr auch noch nen Hinweis für Punkt 1?
Dank Euch!
Ok danke. Dann bin ich schon mal ein wenig beruhigt. Ist das normal?
Dass die Substratoberfläche nicht mehr flauschig weiß sondern eher kompaktiert und vielleicht hellgrau erscheint ist normal?
Hättet ihr auch noch nen Hinweis für Punkt 1?
Dank Euch!
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- Ehren - Member
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- Registriert: Donnerstag, 21. April 2016 14:15
- Wohnort: Rheinkreis Neuss
Re: Limonenseitling auf Strohsubstrat /Komische verzweigte F
Es könnte in der Tat zu dicht sein, wodurch keine Luft mehr in das Substrat gelangt. Andere, häufige Ursache: Staunässe, also zu viel Wasser.gourmetpilz hat geschrieben: 1)***********************************************
Zum einen ist komischerweise nur ein bis ggf. vielleicht zwei Gläser von vielen gut durchgewachsen. Die anderen sind stellenweise mit Mycel durzogen, vor allem oben, wo ein ca 4mm großes Belüftungsloch (mit Micropore Klebeband verschkossen) im Deckel ist.
- Kann es sein, dass ich das Substart zu viel komprimiert habe in den anderen Gläsern? Kommt das Mycel noch oder sind die reif für den Müll?
Weg damit, das ist kontaminiert! Über das Schütteln sinnvoll ist ... da gibt es unterschiedliche Ansichten. Viele machen das nicht oder nicht mehr und das nicht ohne Grund.- Ist ggf ein Loch zu wenig?
- Ich hatte auch eine Test-Tüte mit Lüftungslöchern statt Glas angelegt und dort festgestellt, dass nach einem Schütteln nach ca 10 Tagen, um das vor allem an der Oberfläche gut anwachsende Mycel besser zu verteilen, alles Mycel danach weg war und bislang auch nichts weiterwächst... Habt Ihr das schonmal erlebt? Das Substrat riecht auch strohig/süsslich...

Wenn du dazu die Möglichkeit hast, dann setze doch mal die Luftfeuchtigkeit etwas herunter, auf 80 bis 85% rF. Ferner sollten Pilze rechtzeitig geerntet werden. Man sollte aus diversen Gründen nicht warten, bis sie sämtliche Sporen abgeworfen haben. Zum einen sporulieren die dann eventuell, zum anderen möchte man die nicht einatmen und vielleicht sogar dadurch krank werden.gourmetpilz hat geschrieben:2)***********************************************
Zum anderen ist einer der Behälter (Kunstoffbehälter) sehr gut durchwachsen, hat dann Lehrbuch-mäßig Primordien gebildet; ich hab den den Deckel abgemacht und Becher in Fruchtungsumgebung gestellt (ca 22°C und um die 90%rF). [...]
Ich glaube aber irgendwie nicht an gekeimte Sporen. Für mich sieht das zwar sehr interessant aus, dann aber doch eher nach einer Kontamination. Jedenfalls würde ich die Pilze so garantiert nicht essen wollen.
Re: Limonenseitling auf Strohsubstrat /Komische verzweigte F
welcome to the jungle
[quote="gourmetpilz"]Dass die Substratoberfläche nicht mehr flauschig weiß sondern eher kompaktiert und vielleicht hellgrau erscheint ist normal?[/quote]
ich denke das sind alles sporen. Sowohl die Fäden die von der Pilz Unterseite hängen als auch der hellgraue Teppich auf der Substratoberfläche und am glasrand.
[quote="gourmetpilz"]
- Kann es sein, dass ich das Substart zu viel komprimiert habe in den anderen Gläsern?[/quote]
das kann man schon fest reindrücken. So sind wenigstens keine zwischenräume in denen auch Pilze wachsen... irgendwo im Glas. Der Pilz schafft es ja auch durch einen Baumstamm.
[quote="gourmetpilz"]- Ist ggf ein Loch zu wenig?[/quote]
ein Loch passt schon. Ich kann nicht beurteilen wie dicht das micropore ist. Ich verwende watte relativ fest reingesteckt.
[quote="gourmetpilz"] Ich hatte auch eine Test-Tüte mit Lüftungslöchern statt Glas angelegt und dort festgestellt, dass nach einem Schütteln nach ca 10 Tagen, um das vor allem an der Oberfläche gut anwachsende Mycel besser zu verteilen, alles Mycel danach weg war und bislang auch nichts weiterwächst... Habt Ihr das schonmal erlebt? Das Substrat riecht auch strohig/süsslich...[/quote]
Schütteln finde ich auch keine gute Idee. Der Geruch könnte für eine nachträgliche fermentation sprechen. Das wird eher nichts mehr.
[quote="gourmetpilz"] Den Limonenseitling kann man nicht mehr essen oder[/quote]
würde ich nicht. Seit wann vernascht man alte knacker?
maria

[quote="gourmetpilz"]Dass die Substratoberfläche nicht mehr flauschig weiß sondern eher kompaktiert und vielleicht hellgrau erscheint ist normal?[/quote]
ich denke das sind alles sporen. Sowohl die Fäden die von der Pilz Unterseite hängen als auch der hellgraue Teppich auf der Substratoberfläche und am glasrand.
[quote="gourmetpilz"]
- Kann es sein, dass ich das Substart zu viel komprimiert habe in den anderen Gläsern?[/quote]
das kann man schon fest reindrücken. So sind wenigstens keine zwischenräume in denen auch Pilze wachsen... irgendwo im Glas. Der Pilz schafft es ja auch durch einen Baumstamm.
[quote="gourmetpilz"]- Ist ggf ein Loch zu wenig?[/quote]
ein Loch passt schon. Ich kann nicht beurteilen wie dicht das micropore ist. Ich verwende watte relativ fest reingesteckt.
[quote="gourmetpilz"] Ich hatte auch eine Test-Tüte mit Lüftungslöchern statt Glas angelegt und dort festgestellt, dass nach einem Schütteln nach ca 10 Tagen, um das vor allem an der Oberfläche gut anwachsende Mycel besser zu verteilen, alles Mycel danach weg war und bislang auch nichts weiterwächst... Habt Ihr das schonmal erlebt? Das Substrat riecht auch strohig/süsslich...[/quote]
Schütteln finde ich auch keine gute Idee. Der Geruch könnte für eine nachträgliche fermentation sprechen. Das wird eher nichts mehr.
[quote="gourmetpilz"] Den Limonenseitling kann man nicht mehr essen oder[/quote]
würde ich nicht. Seit wann vernascht man alte knacker?

maria
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- Neuling
- Beiträge: 34
- Registriert: Montag, 20. November 2017 20:01
Re: Limonenseitling auf Strohsubstrat /Komische verzweigte F
Na essen kann man die schon noch solange sie nicht braun und matschig werden. Bei nächsten mal früher Ernten, bevor sich der Hutrand nach oben biegt. Dann hast du auch keine Sporen.