also ich habe vor einiger Zeit mal versuchshalber folgendes angesetzt:
1 Tüte Chipsy Exotenstreu(Spangröße ca. 8x12x1mm, ich glaube 2kg)
das Zeug habe ich im Ofen(ohne Wasser) bei 150 Grad C 2h erhitzt,
danach in einen 12 Litereimer geschüttet, Wasser rein bis alles bedeckt war
und dann stehen lassen.
Am folgenden Tag habe ich die Späne dann in einen
engmaschigen Fahrradkorb geschüttet und abtropfen lassen.
Einen Plastik-Klappkasten aus dem Baumarkt
(35x25cm Grundfläche) habe ich dann folgendermaßen bestückt:
ich habe immer etwa zwei cm von den Holzschnitzeln eingestreut
und dann darauf ca. ein fünftel von einem Liter Shii-Roggenbrut
(keine Ahnung welche Kultursorte) obendrauf
geschüttet und gleichmäßig verteilt - dann wieder zwei cm Späne usw.
bis die Brut alle war. Zum Schluss obenauf wieder Holz.
Der Kasten war dann ca. 12-15 cm hoch gefüllt.
Das ganze habe ich dann in einen großen Plastiksack gesteckt,
diesen locker umgeschlagen(nicht zugeknotet) und etwa 10 Tage
bei 20 Grad C stehen lassen.
Nach dieser Zeit habe ich den mittlerweile fleckig-rehbraunen, festen Klotz
aus dem Kasten herausgewürgt und unter ein großzügiges Plastikplanen-Indianerzelt,
das ich an der Decke befestigt habe, auf zwei Rohre gestellt und besprüht.
Würde ich diese Variante nochmal wiederholen, würde ich auf alle Fälle
den Kasten vorher mit Folie oder (besser, weil steifer und so leichter vom Substrat abzulösen)
Verglasungsfolie(1mm) aus dem Baumarkt auslegen.
Ganz ohne Trennschicht sind einige Brocken des schon durchwachsenen
Substrates leider abgebrochen und dringeblieben.
Probleme mit Kontis->Fehlanzeige. Mittlerweile glaube ich
(mein spezieller Dank geht an "Pilzfreak" Florian) auch zu verstehen warum:
Dadurch, dass ich eben das Substrat nicht im DDKT o.Ä. steril gemacht
hatte, war es für Kontis längst nicht so anfällig wie wirklich steriles Zeug.
Nachteil: leckere Zuschlagstoffe(Mais, Gerste, Kleie, Nutella...) müssen
leider draussen bleiben!
Mittlerweile sind ca. 8 Wochen ins Land gegangen und dem Klotz
gehts prima! Jedenfalls hoffe ich das(irgendwie bin ich immer noch nicht
dahinter gekommen, wie man mit Myzel kommuniziert - obwohl ich
mir manchmal einbilde, bei ihm sowas wie ein kleines Lächeln zu sehen).
Ich besprühe meinen neuen, selbst erschaffenen Freund 1xtäglich mit
der tollen Pumpdruck-Sprühflasche von Aldi(10x Pumpen->2min sprühen).
Ich höre damit auf, wenn die meist erbsengroßen Vertiefungen in der Oberfläche
des Klotzes mit Wasser gefüllt sind.
Nur fruchten will er nicht!

Irgendwie wäre mir eine Spontan-Fruchtung am liebsten. Schließlich
umgehe ich damit das Risiko, durch brutales Tauchen und Stuken des
Klotzes eine FK-Bildung zu früh auszulösen. Ich habe gelesen,
dass der Ertrag(und mit Sicherheit auch die Freundschaft zum Klotz)
darunter leiden würde.
Frage eins: Gibt es eine Grundregel wieviel und wie oft man sprüht?
Frage zwei: Wie lange sollte man warten, bis man die Fruchtung
selbst auslöst?
Frage drei: Wie alt wird denn eigentlich so ein Myzel im Klotz?
Oder, anders formuliert: kann man zu lange damit warten und somit ungewollterweise
quasi im Greisenalter des Klotzes die (natürlich ertragsmäßig enttäuschende)
Fruchtung erzwingen?
Gruß
Christof
