Hi.
Christoph schrieb:
ich experimentiere zur Zeit mit in der Backröhre sterilisierten Einweckgläsern.
Ich hatte vorher den DDKT benutzt, mit dem wir sonst immer das Essen kochen, aber ich bemühe mich, diese Art von Experimenten aus der Küche weg und hin in eine eigenständige Experimentierecke auszulagern
Aber einen Vorteil sehe ich auf jedenfall in der Backofenmethode (ohne es selbst damit probiert zu haben): man bekommt auf einen Schlag eine größere Menge an Gläsern sterilisiert, ich schätze mal, damit kann selbst mein neuer Autoklav nicht mithalten.
Pilz-Kultur schrieb:
Auch Deine Reinbank sieht wirklich profihaft aus...schöne Arbeit
Aaah, danke, das Lob geht runter wie Öl ... vor allem, dass Du sie tatsächlich "Reinbank" nennst

...ich bemüh mich ja momentan noch, im Umgangssprachgebrauch möglichst "Impfkiste" zu sagen, um (zumindest nach aussen hin) nicht allzu eitel zu erscheinen

... aber ein klein bischen stolz bin ich schon drauf, wobei allerdings der Praxistest noch zeigen muss, ob sie wirklich was taugt.
..ich hätte der Bank aber gleich einen großen Filter spendiert(gut , dass Du dir diese Option offen gehalten hast)...welche Leistung bringen Deine beiden Ventilatoren eigentlich ???
Hätte ich eigentlich auch lieber, aber das war im Budget echt nicht mehr drinn (der Autoklav eigentlich genausowenig, aber da konnt ich einfach nicht dran vorbei

) , ist aber auf jedenfall vorgemerkt, sobald ich wieder ein bischen flüssig bin.
Und um den großen Filter nachzurüsten muss ich nur mal schnell ein paar Spax rausschraubern und das Loch größer machen, alles in allem schätzungsweise ne halbe Stunde Arbeit.
Die Ventilatoren haben beide zusammen einen Volumenstrom von 600 m³/h, das ist eigentlich schon ein ganz ordentlicher Wind.
Trotzdem kam beim ersten Probelauf so gut wie fast gar nichts raus (so schiens mir zumindest) und ich dachte schon fast, ich hätte die Ventis irgendwie verkehrtrum gepolt oder sowas.
Eine genauere Untersuchung brachte dann aber die tatsächliche Ursache an den Tag: Meine Luft-Ansauglöcher waren einfach viel zu klein bzw. viel zu wenige.
Das konnte ich testen, indem ich einfach nochmal die obere Vorderblende abgenommen hab, so dass reichlich Luft für die Ventis zur Verfügung stand, und siehe da, schon kam ein ganz ordentlicher Luftstrom zustande, der dem entsprach, was ich auch entsprechend dem Vortest der Ventilatoren in noch-nicht-eingebautem Zustand erwartet hätte.
Natürlich geht noch einiges an Kraft dadurch verloren, dass die Luft durch den Filter gepresst werden muss, aber nachdem ich die Menge an Ansauglöchern vervierfacht habe, scheint mir jetzt ein brauchbarer Überdruck in der Arbeitskammer zu herrschen, selbst wenn die Klappe maximal weit geöffnet ist. Tests mit Zigarettenrauch haben ergeben, dass die Luftmenge der Kammer in weniger als einer Sekunde wieder rausgedrückt wird, gleiches sollte entsprechend auch mit etwaigen Keimen passieren, die sich ins Innere verirren könnten.
Sollte der Luftstrom sich i.d. Praxis dennoch als noch zu schwach erweisen (was ich aber so erstmal nicht glaube), gibt es noch eine weitere Optimierungsmöglichkeit, um den Luftstrom noch zu verstärken.
Genauer gesagt handelt es sich dabei um keine Optimierung, sondern um das Geradebiegen eines konstruktiven Fehlers, den ich eingebaut habe ... bzw. genauer gesagt habe ich etwas *nicht* eingebaut, was ich aber hätte tun sollen: In der Druckkammer, also der Kammer hinter der Arbeitskammer, wo die Filter drinsitzen, hätte ich eigentlich noch eine Trennwand einziehen müssen, so dass jeder Venti genau einen Filter versorgt. So, wie die Dinge liegen, arbeiten jetzt beide Ventilatoren, welche ja für den jeweils anderen auch sowas wie eine potentielle Ausstrom-Öffnung darstellen, quasi gegeneinander. Das wird zwar durch die Einstromkraft des jeweils anderen Ventis kompensiert, schwächt diesen aber auch m.E. zusätzlich. Insofern kann man nicht einfach die Leistung beider Ventis aufaddieren, es sei denn, man hätte dies in der Konstruktion entsprechend berücksichtigt.
Ich vermute aber wie gesagt, dass es auch so geht, wie es jetzt ist, falls aber nicht, muss ich nochmal ran und die Trennwand einziehen.
Letzlich geht es ja vor allem darum, einen Überdruck zu erzeugen und nicht einen so starken Luftstrom, dass es einem die Agarstückchen von der Präpariernadel fegt
Aber sollte mein Ehrgeiz dennoch einmal in diese Richtung gehen, und auch eine zusätzliche Trennwand noch nicht ausreichen, dann hab ich zur Not noch im Keller nen zusätzlichen Lüfter mit 700m³/h rumliegen, spätestens damit würde es dann echt Orkan-artig

Aber ich denke mal, soviel brauchts wirklich nicht, ich will ja meine Petrischalen nicht in fliegende Untertassen verwandeln
Was aus meiner Sicht dagegen wirklich noch eine sinnvolle Verbesserung wäre, dass wäre eine UV-Röhre mit 253,7nm Wellenlänge zwecks Keimabtötung, aber keine Anung wo man soon Ding herbekommen soll, hab schonmal ein bischen danach gesurft, aber erfolglos.
Naja, grau ist alle Theorie, erst mal schauen, wie es sich in der Praxis so verhält, eventuell reicht es ja auch schon so.
Gruss, Oliver