Agar enorm Günstig!

In dieser Rubrik könnt ihr Informationen zu Bezugsquellen von Hilfs- und Zuchtmittel weitergeben.

Moderator: Mycelio

Sebastian
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Agar enorm Günstig!

Beitrag von Sebastian » Dienstag, 05. April 2005 18:41

Bei der suche nach bezahlbarem Agar-Agar bin ich auf folgenden Versand(für Kosmetika :wink: )gestoßen:
http://www.baccararose.de/bestellung/pr ... geber.html
die berechnen auch nur 1,95 EUR für den Versand (bis 500g)
Viel Spaß beim Platten gießen!

Sebastian
-=Firebird=-
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Beitrag von -=Firebird=- » Dienstag, 05. April 2005 19:12

Hi,
danke für den Tip.
Was meinst du mit "Platten gießen" :? :?:

Carsten
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Beitrag von geer » Dienstag, 05. April 2005 20:56

Hallo,
schaut mal hier.
www.kraeuter-mieke.de/l_kgewue.htm

Viele Grüße
geer
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Oliver
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Beitrag von Oliver » Mittwoch, 06. April 2005 07:32

Moin zusammen,
der Agar ist eigentlich nicht das Problem, denn den bekommt auch in jedem Asia-Shop sehr günstig um die Ecke. Vielmehr ist es Malzextrakt. Den bekommt man überhaupt nicht und wenn doch, dann nur im 1 Kg-Gebinde (Hobbybrauerversand).

@Carsten: Der Nährboden (Wasser,Malzextrak,Agar Agar) wird in Petrischalen gegossen. Nach dem Erkalten sieht er aus wie eine runde Platte.

Grüße
Oliver
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Beitrag von Sebastian » Mittwoch, 06. April 2005 16:31

Hallo Oliver,

man muß keineswegs den trockenen hellen Malzextrakt verwenden, genausogut lassen sich Nährböden auf der Basis von flüssigem Malzextrakt(Reformhaus), Honig, Multivitaminsaft, Kartoffeln, Haferflocken, Traubenzucker etc. mit Zusätzen von Hefeextrakt, Kaffeesatz, Linsen-/Sojamehl, Fleischextrakt, Hundefutter und viele mehr herstellen.
für den Hobbymässigen Anbau ist das bei weitem Ausreichend!
Gerne kann ich aber, wenn der Bedarf da ist, auch mal die eine oder andere Portion Malzextrakt verschicken.

Grüße, Sebastian
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Oliver
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Beitrag von Oliver » Mittwoch, 06. April 2005 17:24

Hi Sebastian,

als ich das letzte Mal im Reformhaus nachgefragt habe, glaubte die "Fachdame" doch ernsthaft, Malzextrakt (auch flüssig) ist IMMER dunkel.

Dem dunklen Malzextrakt (karamellisiert) sagt man jedoch eine Degeneration des Mycels nach. Ich danke Dir für Dein Angebot, habe aber noch Malzextrakt vorrätig.
Ja klar, Nährböden kann man aus allem Möglichen machen (z.B.Buch: Methoden des mykologischen Laboratoriums, Hanns Kreisel & Frieder Schauer, habe ich von www.zvab.com :mrgreen: ), aber Malzextrakt ist ja so schön bequem 8)

Grüße
Oliver
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Beitrag von Rip » Mittwoch, 06. April 2005 20:42

Ja, mit Malzextrakt ist es am bequemsten.
Man sollte bei der Mycel-Übertragung auf frische "Platten" jedoch ab und zu die Agarsorte wechseln, da sonst irgendwann das Mycel degeneriert, wird zumindest behauptet. stimmts?
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Beitrag von Sebastian » Donnerstag, 07. April 2005 10:19

Das stimmt,
irgendwann wird der Pilz faul, vor allem wenn er auf einem sehr reichen Medium, das heißt mit sehr viel leicht verfügbaren Nährstoffen, wächst.

Man stellt sich das so vor: Der Pilz verdaut seine Nahrung ausserhalb seines "Körpers" mit Zuhilfenahme von Enzymen die feste, unlösliche Stoffe(z.B. Zellulose) in kleine, lösliche Fragmente(versch. Zucker) spalten.
Auf sehr reichem Medium, wo der Pilz seine Nahrung kaum mehr aufspalten muß, schaltet er nach einiger Zeit um auf Wirtschaftlichkeit und produziert kaum mehr Enzyme(=Degenerierung).
Geauso produziert er auf dem immer gleichen Medium auch immer die gleichen Enzyme und kann über kurz oder lang mit anderer Nahrung nichts mehr anfangen.
Wenn man ihn jetzt auf ein anderes Medium gibt, wo z.B. anstatt viel frei verfügbarer Maltose(Malzzucker) Stärke oder Kleie enthalten sind, die stärker aufgespalten werden müssen, dauert es einige zeit, bis der Pilz seinen Enzymhaushalt wieder an das neue Substrat angepasst hat.

So kann man also indem man verschiedene Nährböden verwendet, den Pilz "trainieren" also ihn vor einer Degeneration bewahren.

Anmerkungen, Fragen? Ich freu mich drüber!
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Beitrag von Oliver » Donnerstag, 07. April 2005 12:35

:shock: Sehr gut :!:
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Beitrag von Rip » Donnerstag, 07. April 2005 14:04

@Sebastian: Bist du Biologe?

Wie oft kann man Mycel von Petrischalen auf neue Petrischalen übertragen, bei gleicher Agarsorte, ohne dass es degeneriert?
Woran erkennt man in der Petrischale, dass das Mycel degeneriert?
Ich interessiere mich sehr darüber, da ich in der Mycelanzucht Anfänger bin :!:
Sebastian
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Beitrag von Sebastian » Donnerstag, 07. April 2005 14:19

Biologe? Ich hoffe ich werd mal einer;)

Wie oft?
keine Ahnung, ich glaube man kann keine Regel aufstellen.
Ich kenne Stämme, die nach dem zweiten oder dritten mal "einschlafen"
andere kann man x-mal aufs gleiche Medium überimpfen.

Ich arbeite in der Uni in einem Pilzlabor wo Ektomykorrhiza(EM)pilze in Reinkultur gehalten werden. Hier ist es so, dass mit einem Vollmedium gearbeitet wird, das alles enthält, was ein EM-Pilz braucht. Der Pilz wird also mit dem Gefüttert, was er normalerweise vom Baum bekommt. Daher hat er keine(nicht unbedingt) spezielle Ezymausstattung zum externen Abbau von organischem Substrat. Diese Pilze können mehrere Jahre lang auf dem Gleichen Medium gehalten werden bevor sie einschlafen.

Bei meinen eigenen Kulturen(alles saprotrophe Zersetzer) verfahre ich normalerweise so, dass ich sie zweimal im Jahr auf neue Petrischalen mit wechelnden Agarmischungen übertrage.
Sebastian
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Beitrag von Sebastian » Donnerstag, 07. April 2005 14:21

In der Petrischale selbst erkennt man die Degeneration erst dann, wenn man neu überimpft, da stellen sich deutliche Wachstumsunterschiede ein.
Ich mach mal ein paar Bilder und stell sie hier rein...
Sebastian
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Beitrag von Sebastian » Donnerstag, 07. April 2005 15:35

Hier zum ansehen ein paar Bilder:

Die Kulturen wurden (bis auf die von P.stipticus) am selben Tag überimpft.

Bild
Degeneriertes Mycel

Bild
Sich nach Überimpfung erholendes Mycel

Bild

Bild
Normales Mycel
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Beitrag von Oliver » Donnerstag, 07. April 2005 17:23

Mann Sebastian,
daß sieht Klasse aus!!
Zwei Fragen, mit was verschließt ihr die Petris? Bei Frischhaltefolie (nach Schuldes) ist es bei mir schon oft vorgekommen, daß sie einreißt, wenn es zu einem Temperatursturz kommt. Das ist bei mir schon bei bei Zimmertemperatur vorgekommen. Temperaturunterschied vielleicht gerade mal 5°C.

Zum Panellus. Stimmt es das er leuchtet? Der ganze Pilz, nur das Mycel? Oder nur die amerikanische Varietät?


Grüße
Oliver
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Beitrag von Sebastian » Donnerstag, 07. April 2005 17:48

Ich verwende Parafilm aus dem Labor in dem ich arbeite.
Das ist aber für den Privatbedarf viel zu teuer.

Es gibt verschiedene Alternativen: Isolierband, flexibel hält sehr gut dicht
Tesa-Krepp, billig, hält dicht aber klebt wie der Teufel
Und eigentlich sollte das mit der Frischhaltefolie auch gut klappen, ein Freund von mir schwört drauf: 5cm breite Streifen dreimal drum rum.
Probiers mal mit mehreren Umwicklungen aus.

Panellus: Alles an diesem Pilz leuchtet, so viel ich weiß, aber nur der nordamerkanische.
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